Statement von Ferhat Asi
Nichts erlangt man schwerer als verloren gegangenes Vertrauen. Die aktuellen Ereignisse rund um meine Partei bestürzen mich. Ich als Liberaler, vor allem aber als integrer Mensch und Politiker, bin von dem Grad an Unredlichkeit rund um die „D-Day“-Affäre schockiert. Es geht mir dabei nicht um die Wortwahl. Kriegsmetaphern sind in der Politik, ähnlich wie Fußballvergleiche und anderes, nicht ungewöhnlich. Das kann man als passend erachten oder auch nicht. Mir geht es auch nicht darum, dass es Geheimnisse in internen Gremien gibt oder dass man sich auf mögliche Szenarien vorbereitet. Ich denke, jeder Mensch hat Verständnis für so etwas.
Wir sprechen an dieser Stelle jedoch davon, dass die Öffentlichkeit und auch die restlichen Mitglieder der Partei argwöhnisch getäuscht wurden und dass man Dinge, die man selber getan und gesagt hat, auch dann noch als unwahr und verleumderisch bezeichnete, als sie das erste Mal aufgedeckt wurden. Das Problem ist nicht, dass man erwischt wurde, sondern dass man es getan und, als man schon überführt wurde, noch die Unwahrheit gesagt hat.
Das ist allein schon auf persönlicher Ebene schwer zu verkraften und eine massive Hypothek für den kommenden Wahlkampf. Es ist vor allem aber eine Katastrophe, weil das Land dringender denn je ein liberales Korrektiv und eine progressive Wirtschaftspartei braucht, die die dringend notwendigen Reformen und die Wende in unserer Wirtschaft entschieden vorantreibt. Individuelle Affären und Verfehlungen bringen somit das ganze Land in eine sehr reale Gefahr.
Für mich als Bundestagskandidat und Wahlkämpfer heißt das, dass wir nun an der Basis den langen und schwierigen Weg gehen müssen, das verloren gegangene Vertrauen wieder aufzubauen und daran mitzuwirken, dass die Freien Demokraten wieder als die verlässliche und redliche politische Kraft wahrgenommen werden, die sie sind. Denn die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind größer und bedrohlicher als das, was Einzelne in der Parteispitze an Fehlverhalten zu verantworten haben. Die Modernisierung unseres Landes, die Restauration unserer Wirtschaft, die Wiederherstellung unserer Wehrhaftigkeit nach innen und außen unter gleichzeitiger Wahrung der Bürgerrechte und individuellen Freiheiten braucht eine starke, verlässliche liberale Stimme für Deutschland.
Und ich bin und bleibe Teil davon.