Hoher DB-Besuch in Leer bringt etwas Licht ins Dunkel
Auf Einladung der FDP besuchte kürzlich die Konzernbeauftragte für Norddeutschland der Deutschen Bahn (DB), Ute Plambeck, den Leeraner Bahnhof. In einer Begehung erläuterte ihr Sven Albert, Vorsitzender der FDP im Stadtrat und selbst aus einer Bahnerfamilie stammend, die Örtlichkeiten. „Der renovierte Bahnhof mit seinem neuen ZOB ist als quirlig-urbaner Mittelpunkt auch Visitenkarte unserer Kreisstadt ,“ betonte der Kommunalpolitiker und mahnte mehr Sauberkeit an. „Ganz unabhängig von der Baustelle bis 2026 für das Radhaus und die eingezäunten Güterschuppen, ist es uns insgesamt zu schmuddelig,“ kritisierte Sven Albert den Reinigungszustand der Anlagen. Die DB-Beauftragte sicherte zu, sich nach den Reinigungsintervallen zu erkundigen. Ab und zu müsse „gekärchert“ werden, war sich die Besuchergruppe einig. Ebenso will sich Ute Plambeck beim Bahnhofsmanagement für mehr Sichtbarkeit des Servicepersonals einsetzen. Carl Friedrich Brüggemann, FDP Kreistagsmitglied aus Leer, erinnerte an Heinz Korte, den unvergessenen vormaligen Servicemitarbeiter. „Wenn es schon werktäglich von 8-18 Uhr ein solch persönliches Serviceangebot in Leer gibt, sollte dieses auch ansprechbar sein,“ so die Forderung des FDP Politikers. Dieses sei umso wichtiger, wenn im Juni nächsten Jahres der Ost-West Verkehr aus und in die Niederlande wieder auf die Schiene kommt. „Mit der neuen Friesenbrücke, den neuen Haltepunkten Bunde und Ihrhove und der ‚Wunderline‘ kommt eine ganz neue Dynamik in das Verkehrsgeschehen vor Ort,“ ist sich auch Jens Völker aus Bunde sicher, der als FDP Kreisvorsitzender neben der DB-Repräsentantin zugleich Jenny Daun als Vertreterin des Landrats und Detlef Holz als Vertreter des Bürgermeisters begrüßen konnte. Jenny Daun warb in einem anschließenden Gespräch im benachbarten Hotel Frisia für eine Verlängerung der S-Bahn Verbindung von Oldenburg über Bad Zwischenahn hinaus mit einem zusätzlichen Bahnhaltepunkt in der Samtgemeinde Jümme. Ebenso warb die Erste Kreisrätin im Namen der Gemeinden für eine sicherere Überquerung der Leda für Zweiradfahrer. Auch konkrete Forderungen nach besserer Vernetzung und Taktung der Verkehrsträger wurden angesprochen. Ute Lamprecht nahm diese Punkte mit, auch für ihre regelmäßigen Gespräche mit der Landesnahverkehrsgesellschaft LNVG, die für den Nahverkehr in Niedersachsen zuständig ist. Abschließend ging es um den zukünftigen Vertrieb der Bahn in Ostfriesland nach der angekündigten Schließung der DB-Reisecenter zu Ende November diesen Jahres. Sowohl in Leer als auch in Emden und Norden soll der Verkauf und die Beratung in den Bahnhöfen selbst verbleiben, in Norden mit Unterstützung einer externen Videoberatung, in Leer und Emden über eine Agenturlösung. „Das muss man sich so wie bei den Postagenturen vorstellen, wenn Dritte diese Aufgaben übernehmen,“ erläuterte Ute Plambeck von der DB. Durch das Deutschland-Ticket und die digitale Nutzung von bahn.de sei die Fequenz stark zurück gegangen, sodass man auf diese externe Lösung zurückgreife. Sobald die Verträge unterzeichnet seien, werde die Öffentlichkeit abschließend rechtzeitig informiert, so die Zusicherung. Für die FDP war wichtig, etwas Licht in das Bahndunkel zu bringen. Ab sofort habe der Großkonzern Bahn aus Leeraner Sicht mit Ute Plambeck eine kompetente Ansprechpartnerin, zeigten sich die FDP Kommunalpolitiker am Ende des Besuchs optimistisch.