FDP: KiTas dürfen keine Wachstumsbremse sein
„Die Frau hat 100%-ig recht“.
Mit diesen Worten reagiert FDP Kreisvorsitzer Jens Völker, zugleich Chef der FDP Kreistagsfraktion, auf Kritik an der Verlässlichkeit von KiTas. Die Vorsitzende der „Wirtschaftsweisen“, Monika Schnitzer, hatte am Wochenende in überregionalen Interviews auf die Herausforderungen für Eltern aufmerksam gemacht, Kinder und Berufstätigkeit zu vereinbaren. Ohne zusätzliche Sitter und Großeltern sei keine Berufstätigkeit im heutigen System möglich, die Kinderbetreuungsangebote reichten durch Schließzeiten und kurzfristige Ausfälle nicht aus, so die Professorin und Mutter dreier Kinder aus München.
Jens Völker betont, dass die Situation im Kreis Leer nicht anders sei. „Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft auch hier bei uns eine Lücke, vor allem wegen fehlenden pädagogischen Personals,“ meint der FDP Politiker. Ein von der FDP Fraktion im Kreistag initiierter „Aktionsplan Erzieher“ hatte auf Basis von Erhebungen bei den KiTa-Trägern im Kreisgebiet belegt, dass einem jährlichen Bedarf von etwa 40 neuen Kräften nur ein Jahrgang mit 25 Absolventen an der örtlichen BBS im Bereich der Erzieher gegenübersteht.
Carl Friedrich Brüggemann, Mitglied in den für die KiTa Versorgung zuständigen Ausschüssen des Kreistages, ergänzt, dass im Kreis Leer mit der BBS lediglich eine Ausbildungsstätte für sozialpädagogische Fachkräfte vorhanden sei. „An diesem strukturellen Engpass und am Interesse qualifizierter Bewerber und Bewerberinnen an der Arbeit in Krippen und Kindergärten werden wir politisch weiter ansetzen,“ verspricht der FDP Kreistagsabgeordnete aus Leer.
Jens Völker unterstreicht abschließend die Bedeutung des Themas: „Unzuverlässige Kinderbetreuung führt leicht zu einer erzwungenen Nicht- oder Teilzeitbeschäftigung, die einer selbstbestimmten Lebensführung entgegensteht, verstärkt zu Altersarmut bei Frauen führt und zudem volkswirtschaftlich als Wachstumsbremse wirkt.“ Der FDP Vorsitzende betont: „Das aber wollen wir als Liberale nicht hinnehmen!“