FDP fordert „Deutschlandtempo“ für die Berufsschulsanierung

Der Fachkräftemangel, gerade in Heil- und Pflegeberufen, im technischen Handwerk und bei Erzieherinnen und Erziehern ist in aller Munde, Angebot und Nachfrage in der Ausbildung fallen immer mehr auseinander. Das ist nicht nur Ergebnis der Demografie, sondern auch Auftrag zur Attraktivierung der dualen Ausbildung, meint die FDP im Kreis Leer und hat daher den „Remelser Appell für eine attraktive berufliche Bildung“ auf ihrem letzten Kreisparteitag verabschiedet. Heute nun befasst sich der Kreisschulausschuss mit den Berufsschulen in Leer und auf Borkum. Die FDP Kreistagsfraktion hat dafür einen Antrag eingebracht. In dem wird gefordert, vor dem Hintergrund der beschränkten Kapazitäten beim Landkreis und zur Entlastung des Kreishaushalts mit der Beratungsgesellschaft für Behörden (VBD) aus Berlin zusammen zu arbeiten. Ziel ist es, die notwendigen Arbeiten bei den Berufsschulen nach dem Vorbild des Wittmunder Nachbarkreises schneller umzusetzen als das sich bislang abzeichnet.
„Der Eingangsbereich der BBS 1 macht den Eindruck eines Dornröschenschlosses, den der BBS 2 findet man erst gar nicht. Dort sitzen die Mitarbeiter „im Zug“ und die Schüler stehen nicht nur sprichwörtlich im Regen. Für Inklusion sind diese beiden schülerstärksten Schulen des Kreises sowieso ungeeignet und in einigen Fachräumen riecht es stark nach Schimmel,“ kritisiert Carl Friedrich Brüggemann, FDP Kreistagsabgeordneter aus Leer, der beide Berufssschulen in den letzten Wochen besuchte. Er fordert ein „Deutschlandtempo“ für die notwendige Modernisierung der Berufsschulen im Kreis. „Der Landkreis als Schulträger sollte seinen Beitrag für eine den modernen Erfordernissen angepasste, für die jungen Menschen attraktive Berufsausbildung leiten und so eine Alternative fürs Studium bieten. Der Meister ist nicht weniger wert als der Master,“ lautet die Überzeugung des FDP Politikers.